Das bahnbrechende Optilume®-Verfahren ermöglicht eine besonders schonende, effektive und ambulante Behandlung von Harnröhrenstrikturen, denn die Verengung wird mittels eines zarten Ballonkatheters sanft aufgedehnt. Das auf den Ballon aufgebrachte Medikament Paclitaxel verhindert die Bildung von Narbengewebe und reduziert so das Risiko von Rezidiven.
Das Verfahren eignet sich für die Behandlung erstmaliger und wiederkehrender Harnröhrenenge und kann auch im Falle komplexer Strikturen angewandt werden.
Anwendung der Optilume®-Methode
Der zarte medikamentenbeschichtete Ballon wird mittels Zystoskop durch die Harnröhre über die gesamte Engstelle geführt und dort langsam mit einer Natrium-Chlorid-Lösung gefüllt, um die Striktur sanft aufzudehnen. Im Zuge dieses Prozesses entstehen zarte Mikrofissuren in der Schleimhaut, über die die Aufnahme des Medikaments von der Oberfläche des Ballons erfolgt. Nach Abschluss dieses Transfers wird der Ballon entblockt und aus der Harnröhre entfernt.
Die Durchführung erfolgt unter leichter Sedierung des Patienten und ist binnen 20 Minuten abgeschlossen. Da auf die Einlage eines Katheters in der Regel verzichtet werden kann, ist es möglich, die Klinik noch am selben Tag zu verlassen.
Vorbereitung auf das Optilume®-Verfahren
- Durchführung wesentlicher Voruntersuchungen (wie Uroflow-Messung und Cystoskopie), sofern diese Befunde nicht bereits erhoben wurden
Nach der Behandlung
- Bei Durchführung unter leichter Sedierung ist für 24 Stunden auf die Ausübung gefährlicher Tätigkeiten und das Lenken von Fahrzeugen zu verzichten.
- Körperliche Schonung für 7-10 Tage ist empfehlenswert.
- Sexuelle Aktivität ist für mindestens 14 Tage tabu. In den anschließenden beiden Wochen sollten Sie bei sexuellen Begegnungen außerdem ein Kondom nutzen, um eine sichere Empfängnisverhütung zu gewährleisten.
Das Wichtigste auf einen Blick
Therapiedauer
ca. 20-minütiger Eingriff
Betäubung
leichte Sedierung
Klinikaufenthalt
nicht erforderlich
Arbeitsunfähigkeit
7-10 Tage Schonung
Intervalle
keine Wiederholung erforderlich
FAQ
Ist die Behandlung mittels Optilume® schmerzhaft?
Da das Verfahren in Sedierung (Kurznarkose) durchgeführt wird, müssen Sie keine Schmerzen fürchten. An den Folgetagen der Behandlung kann es allerdings zu leichtem Ziehen beim Urinieren kommen.
Wie lange dauert es, bis eine Wirkung eintritt?
Das Verfahren ermöglicht eine sofortige Linderung des Beschwerdebilds.
Wie erfolgreich ist die Optilume®-Methode?
Die Rezidivrate, also die Chance des erneuten Auftretens der Grundbeschwerden, ist vergleichsweise gering. Studien belegen den langfristigen Erfolg bei rund 75% der behandelten Patienten.
Warum wird Paclitaxel eingesetzt?
Das Zystostatikum Paclitaxel ist ein langjährig bewährtes Präparat, wenn es um die Hemmung von Zellvermehrung geht. Im Rahmen des Optilume®-Verfahrens wird es eingesetzt, um Narbenbildungen vorzubeugen. Herstellungsbasis des Medikaments ist die Rinde der Pazifischen Eibe (Taxus brevifolia).
Ist Optilume® für jeden Patienten geeignet?
Die Entscheidung, welches Verfahren zur Behandlung einer Harnröhrenverengung angewandt wird, ist immer individuell zu treffen. Das Optilume®-Verfahren eignet sicher aber grundsätzlich für viele Patienten, denn es ermöglicht die erstmalige und wiederholte Behandlung von Strikturen.
Übernehmen Krankenkasse und/oder Privatversicherung die Kosten für die Behandlung?
Hinsichtlich der Kosten und möglicher Erstattungswege beraten wir gerne persönlich.
Mit welchen Risiken ist die Durchführung verbunden?
Das Optilume®-Verfahren ist besonders schonend und sanft, dennoch können – wie bei jedem medizinischen Eingriff – Nebenerscheinungen auftreten. Dazu zählen in seltenen Fällen Harnwegsinfektionen, Blutungen und Blutergüsse bzw. Probleme beim Urinieren.
Beratungstermin vereinbaren
Gerne nehme ich mir Zeit, um Ihre Fragen zur Optilume®-Methode zu beantworten.